Verlag: dtv Reihe Hanser
Preis: 13,95€
broschiertes Buch
Seiten: 240
ISBN: 978-3-423-65001-4
Inhalt
Royce hat eigentlich ein tolles Leben: er hat Freunde, vielleicht bald eine Freundin und fühlt sich in seiner Umgebung wohl. Doch dann beschließt seine Mutter mit ihm weg zu ziehen - in die Nähe seines Großvaters Arthur, ein sehr berühmter - und mindest genauso launiger - Cellist. Nachdem er dann all seine Pflegeschwestern, so hart sie auch sein mögen, in die Flucht geschlagen hat, soll nun Royce die Aufgabe übernehmen, sich um seinen Großvater zu kümmern. Anfangs noch eine Tortur und ein ständiger Kampf mit den Launen und Sonderwünschen des alten Herrn, raufen sich die beiden irgendwie zusammen. Doch gerade in diesen Situationen passieren die unerwarteten Ereignisse.
Eindrücke
Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren ist eine sehr berührende Geschichte, zu der sich die Autorin von ihren eigenen Erfahrungen inspirieren hat lassen. Sarah N. Harvey geht mit viel Humor und Leichtigkeit an ein schlussendlich ernstes und trauriges Thema heran und lässt die Charaktere dabei sehr real und sehr plastisch wirken, was ich total schön fand. Auch die Grenzen zwischen dem Wahren und Erdachten verschwimmen derart, dass die Erzählung ein schönes homogenes Ganzes ergibt, was mich sehr beigeistert hat.
Royce konnte ich sehr gut verstehen und er wurde von Harvey einerseits sehr sympathisch dargestellt, andererseits aber auch mit all seinen Problemen und Bedenken. Das hat ihn sehr real wirken lassen und ihn dem Leser eher als Freund nahegebracht. Es war auch sehr schön zu sehen, wie er sich selbst durch den Kontakt zu seinem Großvater verändert und erwachsen wird. Seine Sorgen, sein Verhalten und seine Ängste wandeln sich und behalten aber dennoch ihre Glaubwürdigkeit. Alle Charaktere wirkten sehr plastisch und greifbar, wobei ich zugeben muss, dass Arthur schon mit einigen Klischees ausgestattet war: der nörgelnde und anspruchsvolle alte Opa, der ständig bedient werden muss. Dennoch fand ich Arthur in den meisten Situationen unheimlich witzig und lebhaft und nicht nur einmal musste ich laut auflachen, weil er irgendetwas angestellt hat.
Durch ihren Schreibstil verbindet Harvey ernste Themen mit absurd lustigen Situationen, was ich sehr, sehr toll fand! Er zeichnet sich durch Humor und Sensibilität aus, ist aber dennoch einfach gehalten und leitet den Leser durch die Geschichte, als würde er ihn an der Hand spazieren führen. Ich fand es wirklich sehr faszinierend, wie Harvey sprachlich mit den angesprochenen Themen umgeht und dabei aber weder überheblich noch gekünstelt wirkt.
Fazit
Die Geschichte um Royce und seinen Großvater ist wirklich berührend und schön! Auch wenn sie in gewisser Weise vorhersehbar war und Arthur doch das ein oder andere Klischee bediente, so habe ich das Buch mit einem tollen Lesegefühl zugeklappt.
Bis bald,
Eure Anne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen