Sonntag, 12. Januar 2014

[Rezension] Gottes Werk und Teufels Beitrag - John Irving


 





Verlag: diogenes
Preis: 14,90€
Taschenbuch
Seiten: 832
ISBN: 978-3-257-21387-4









Inhalt

Homer ist anders als die anderen Kinder im Saint-Cloud's Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher, zu bleiben - unter der Bedingung, dass er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindungs- und Abtreibungsstation bei "Gottes Werk" - dem Entbinden - und bei "Teufels Beitrag" - dem Abtreiben - assistiert. Doch das ist nur der Beginn von Homers Odyssee. 
(Klappentext)



Eindrücke

Gottes Werk und Teufels Beitrag erzählt eine sehr imposante und ereignisreiche Lebensgeschichte, in der unterschiedliche Charaktere ihren Lebensweg finden.

Irving hat die Stellungen der Protagonisten so gewählt, dass sie miteinander verwoben sind und Einfluss aufeinander haben. Sie sind sehr unterschiedlich und sehr gut ausgearbeitet und man kann in ihren Handlungen sehr gut ihre Einstellungen, Verzweiflung oder ihr Situationsbewusstsein erkennen, was ich sehr gut fand. Es wirkte meiner Meinung nach auf eine Weise explizit, wurde von Irving aber nur implizit dargestellt. 
Die Charaktere mochte ich größtenteils sehr gerne, aber mit einigen konnte ich nur wenig anfangen. Melony zum Beispiel, ebenfalls eine Waise, habe ich für ihre Stärke und ihr Selbstbewusstsein wirklich bewundert, aber andererseits war sie so hart und brutal, dass ich sie nicht unbedingt zu meiner besten Freundin machen würde. Homer war mir von Anfang an sympathisch, aber im Laufe des Buches hatte ich immer mehr Schwierigkeiten seine Gedanken nachzuvollziehen. Dr. Larch hingegen, empfand ich durchgehend als tollen und liebenswerten Charakter. Er wusste, wohin er wollte und was sein Ziel war.
Durch diese Stärken und Schwächen waren die Protagonisten einfach real und plastisch, wodurch man sich einfach in eine andere Zeit zurückversetzt und sich gut zurecht fand.

Im Buch werden sehr viele unterschiedliche Themen angesprochen: es geht einmal um das Leben selbst, das Erwachsenwerden und die Selbstfindung, aber auch um Abtreibung. Ich fand es sehr faszinierend, dass Irving es schafft, dieses Thema behandelt, ohne eine Protagonistin aktiv in die Problemstellung einzubeziehen. Dadurch werden die Argumente ausdrucksstärker und überzeugender, wie ich finde.
An der ein oder anderen Handlung zieht sich die Beschreibung der Situation oder der Ereignisse, aber insgesamt wiegt das ganze Buch dies wieder auf!



Fazit

Irvings sechstes Oeuvre Gottes Werk und Teufels Beitrag ist ein wundervolles Buch über die unterschiedlichsten Themen, die einem im Leben begegnen und mit denen man sich irgendwann auseinander setzen muss. Irving schafft es auf sehr wundervolle Weise die Charaktere und den Leser an diese Themen heran zu führen und kreiert eine sehr realistische, ereignisreiche, empörende, aber auch schöne Welt. 
Ich kann es nur jedem empfehlen!






Bis bald,

Eure Anne

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen