Montag, 7. Oktober 2013

[Rezension] In einer anderen Haut - Alix Ohlin


 




Verlag: C.H. Beck
Preis: 19,95€
Gebundenes Buch
Seiten: 351
ISBN: 978-3-406-64703-1









Inhalt

Grace ist Therapeutin und liebt es Skilaufen zu gehen. An einem Abend stößt sie auf einen Mann, der versucht hat sich zu erhängen und hilft ihm. Den angemessenen Moment sich zu verabschieden verpasst sie und mit der Zeit merkt sie, dass sie in seiner Gegenwart mehr verspürt als nur das Bedürfnis ihm zu helfen. Gleichzeitig kümmert sie sich noch um Annie, eine Patientin, die aus einem reichen Haushalt kommt und Probleme mit ihren Eltern hat. Annie wird der Druck, unter den ihre Eltern sie setzen zu viel und verlässt ihr Heim um in New York im Theater erfolgreich zu sein.
Grace's Exmann Mitch hingegen versucht auch seinem Leben mit einer Frau, die er liebt, zu entfliehen und nimmt eine Stelle in der Arktis an, um sich einer Inuit-Gemeinde zu widmen. Als er zurückkehrt hat nicht nur er sich verändert...



Eindrücke

Wenn man den Klappentext des Buches liest, so stellt man sich eigentlich etwas vollkommen anderes vor, als man dann eigentlich liest. Ich muss gestehen, dass mich das Buch in erster Linie aufgrund des Covers und des Titels angesprochen hat und nachdem ich mir die kurze Inhaltsangabe auf dem Buchrücken durchgelesen habe, dachte ich, es würde sich um einen Thriller oder Ähnliches handeln.
In einer anderen Haut aber gleicht eher einem Episodenroman, in dem die Leben dreier verschiedener Protagonisten vorgestellt werden, die miteinander in Verbindung stehen. Ich mag das Genre im Film sehr gerne und bin von der Idee, dieses Konzept in einem Buch zu verwirklichen wirklich angetan.An vielen Stellen fand ich es auch sehr gut umgesetzt. Die Kapitel erzählen von unterschiedlichen Zeiten und Orten: in Montreal, in New York oder Los Angeles, 2006 sowie 1996. In den einzelnen Kapiteln sieht man inwiefern und ob sich die Hauptcharaktere verändern und welchen Herausforderungen sie sich nun stellen müssen.


Die Geschichte an sich fand ich sehr interessant, nur leider wirkte der Schreibstil Ohlins und die Protagonisten etwas fad. Dem Klappentext zufolge sollte es eine herzzerreißende Erzählung werden, spannend und ereignisreich erzählt, unberechenbar und überraschend. Allerdings hatte ich oft den Eindruck, dass die Situationen, Charaktere und Handlungen viel zu oft gezwungen waren. Ich hatte nicht das Gefühl von Tragik überwältigt zu werden, obwohl es eigentlich schon tragisch ist, was den Protagonisten zustößt. Hier hätte das Werk viel mehr bieten können, viel mehr Gefühl und Emotion vermitteln können.

Oft konnte ich die Gedanken der Charaktere nicht nachvollziehen, vor allem Grace war mir ein Rätsel und schien mir eher ratlos und unüberlegt als souverän, wie sie eigentlich als Therapeutin sein sollte. Andererseits hatte dadurch das Buch auch etwas Realistisches. 



Fazit

Leider konnte mich das Buch nicht so mitreißen, wie ich es mir erhofft hatte, aber dennoch sind ein paar schöne, ergreifende Situationen enthalten, die sich zu lesen lohnen.
Ich würde dem Buch gerne drei Schwalben vergeben, aber weil ich denke, dass es viel mehr hätte hergeben können und weil es oft einfach gezwungen und unnatürlich wirkte, vergebe ich ihm leider nur zwei. 






Lest ihr gerne Episodenromane?


Bis bald,

Eure Anne

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