Erster Teil der Monstrumologen-Trilogie
Verlag: Bastei Lübbe (2010)
Preis: 8,99€
Taschenbuch
Seiten: 412
ISBN: 978-3-404-20667-4
Inhalt
Nachdem Will Henry bei einem Brand beide Elternteile verloren hat, hat ihn der Arbeitgeber seines Vaters, der ulkige Doktor Warthrop, aufgenommen. Dr. Warthrop ist Montrumologe von Beruf, was bedeutet, dass er Monster studiert und jagt und der kleine Will Henry hilft ihm dabei.
Eines Abend klopft ein später Besucher an der Tür, der gleich zwei Leichen mitbringt: die eines Menschen und die eines Monsters, das sich die des Menschen verbissen hat.
Der Doktor ist sehr erstaunt über den Fund, da diese Monsterart eigentlich nicht in der Gegend heimisch ist... aber er weiß, dass sie hungrig ist und ausschließlich nach Menschenfleisch giert!
Eindrücke
Als ich das Buch im Laden gesehen habe, hatte ich mir eigentlich etwas anderes erwartet: Eher etwas wie die Monster AG oder kleine Kreaturen, die nur Monster heißen, weil sie so monsterartig sind...
In Der Monstrumologe handelt es sich aber um wirklich böse Monster, die nur Menschenfleisch essen und in Afrika wie Tiere zur Unterhaltung gehalten und mit Sklaven gefüttert werden, um sie bei Laune zu halten. Über diesen Umstand sollte man sich eigentlich im Klaren sein, aber wie das bei Spontankäufen so ist, war ich mir das nicht. Im Endeffekt war es auch nicht weiter schlimm, da die Geschichte wirklich sehr spannend war und in einem tollen Erzählstil geschrieben wurden!
Die Ereignisse die erfolgen sind teilweise sehr rasant und in Rückblicken erfährt man viel über Will Henry und wie er der Assistent des Monstrumologen geworden ist.
Will Henry musste ein trauriges Schicksal durchleben: Nachdem er seine Eltern bei einem Brand verlor, war er ein Vollwaiser und hatte weder Heim noch Familie. Da sein Vater schon als Assistent für den Wissenschaftler gearbeitet hat, hat dieser ihn bei sich aufgenommen.
Anfangs tut er sich schwer, mit dem ulkigen Mann zurecht zu kommen, der in seinem Keller mit komischen Wesen zu tun hat, aber mit der Zeit erweist er sich immer mehr als wertvoller Assistent und entwickelt eine immer intensivere Bindung zu dem Herrn, der ihn auch bei sich wohnen lässt.
Als Zwölfjähriger ist Will Henry wirklich sympathisch, weil man mit ihm mitfühlen kann, aber auch sehr erwachsen, weil er mit Dingen und Wesen zu tun hat, die man als Kind vielleicht nicht unbedingt sehen möchte.
Der "Doktor", wie ihn die Leute des Dorfes nennen, ist sehr eigen und fast schon zu sehr in seine Materie vertieft. Für Will Henry bringt er nur wenig Verständnis auf und ignoriert ihn die meiste Zeit. Vor allem Anfangs wirkt er sehr unsympathisch und zu sehr fokussiert.
Durch den Schreibstil Rick Yanceys fühlt man sich sofort in die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts geführt! Ihm ist es sehr gut gelungen, die Dialoge in der damaligen Sprache zu gestalten und die Charaktere in ihren damaligen Denkweisen zu repräsentieren. Das hat mir persönlich richtig gut gefallen und ich bewundere Yancey wirklich für seine Ausdruckskraft und Wortgewandheit.
Die Ereignisse in Der Monstrumologe und die einzelnen Eindrücke von Will Henry werden sehr detailreich beschrieben. Dabei lässt die Spannung in keinem Fall nach und das Bild, das im Kopf entsteht ist ein sehr genaues und plastisches. In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass den Lesern bei der Lektüre schlecht wurde, weil das Beschriebene sehr eklig war. Im letzten Punkt kann ich ihnen zustimmen, die Bilder, die beschrieben werden, sind auf jeden Fall nichts für schwache Nerven! Insgesamt aber fand ich die Bilder nicht sooo schlimm, weil ich beim Lesen eher von der Spannung gefesselt war als dass ich mir wirklich aktiv Gedanken über das Bild selbst gemacht habe.
Was mir dann doch nicht ganz so gut gefallen hat, war, dass sich manche Szenen ab und zu in die Länge gezogen haben, was nicht unbedingt hätte sein müssen.
Fazit
Der Monstrumologe ist ein Roman, der sich besonders für Leser von Horror- und Fantasybüchern eignet. Ich fand es toll, mal in ein anderes Genre hineizuschnuppern und muss sagen, dass ich bis jetzt sehr begeistert davon bin!
Rick Yanceys Schreibstil hat mich dann schließlich gänzlich überzeugt, weshalb ich mich auch auf die nächsten Bände freue!
Reihe
Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo
Der Monstrumologe und die Insel des Blutes
Lest ihr gerne Horror-Romane?
Bis bald,
Eure Anne
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