Donnerstag, 29. August 2013

[Rezension] World War Z - Max Brooks


 




Verlag: Goldmann (2013)
Preis: 8,99€
Taschenbuch
Seiten: 444
ISBN: 978-3-442-47860-6








Inhalt

Der größte Krieg der Menschheit ist ausgebrochen: der Kampf gegen die Zombies! Nachdem sich eine rätselhafte Krankheit ausgebreitet hat, die den Menschen zuerst tötet und anschließend wieder auferstehen lässt, hat sich die Bevölkerungszahl drastisch minimiert und die Gefahr von einem Zombie gebissen zu werden und sich selbst in einen zu verwandeln besteht immer noch...
Verschiedene Augenzeugen berichten von ihren Erlebnissen im Kampf gegen die Zombies, welche Verluste sie erlitten und wie sie sich gegen Angriffe wehrten. Erschütternde Ereignisse, tragische Schicksale und heldenhafte Taten zeugen von den Erlebnissen, die die ganze Welt veränderten...



Eindrücke

Es ist mal etwas anderes: Max Brooks versetzt mich in eine Nach-Zombie-Kriegsszene und stellt anhand Interviews dar, wie die Menschen den Krieg erlebt haben, wie sie sich nun durchschlagen und alles Zerstörte langsam wieder aufbauen.
In jeder Hinsicht fühlt man sich mitten in das Geschehen versetzt und aktiv dabei, als würde man es selbst am Leib erfahren. Die Darstellung durch Interviews verleiht dem Buch eine gewisse Seriösität und gleichzeitig Ehrlichkeit, weil es einer Reportage oder einem journalistischen Bericht gleich kommt, was ich wirklich toll fand!

Durch diese Erzählmethode ist Brooks nicht auf einen Schreibstil fixiert und muss schließlich, um die Charaktere der Interviewten wiederzugeben, unterschiedliche Stile anwenden. Auch das hat mir sehr gut gefallen, weil viele unterschiedliche Personen aus aller Welt Länder interviewt werden: von Ärzten über eine Mutter bis hin zu Pharmaunternehmern. 
Was mich hier allerdings etwas gestört hat, war, dass es an Klischees nicht mangelt. Der Deutsche ist der Preuße, der militärisch und befehlsorientiert denkt, der Amerikaner ist einer, der mit der Schrotflinte in der Hand alles umnietet, was es gibt. Dann kommt natürlich die resolute Soldatin vor, die sich vor nichts und niemandem einschüchtern lässt und auch mal 30 Zombies einfach so umbringt. Irgendwie relativiert Brooks die Vorurteile am Ende, jedoch leider nicht wirklich überzeugend.

Die Ereignisse, von denen die interviewten Personen erzählen und die Eindrücke, die sie während des Krieges sammelten sind sehr fesselnd, erdrückend und gleichzeitig erschreckend und grausam. Wie schon gesagt, fühlt man sich mitten im Geschehen und hat den Eindruck, dass so ein Zombie nach einem selbst schnappt. Immer wieder jedoch werden die Berichte mit technischen Beschreibungen versehen, die dem Buch einen sehr maschinellen und militärischen Charakter verleihen, wenn über irgendwelche Kriegsoperationen gesprochen wird. Natürlich sind solche Bericht im Krieg sehr präsent und wichtig, aber meiner Meinung nach hätten auch mehr emotionale Berichte dem Buch nicht geschadet.

Was mir auch aufgefallen ist, ist dass das Buch stark an einen Hollywood-Streifen erinnert (Max Brooks ist ja auch der Sohn Mel Brooks' :D ) und ich an manchen Stellen den Eindruck hatte, vor dem Fernseher zu sitzen. Das lag, glaube ich, vor allem an den vielen technischen Details und Fachbegriffen. 
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut oder schlecht finde, weil man einerseits sehr intensive Bilder vermittelt bekommt, andererseits aber das ganze doch relativ oberflächlich gehalten wird und an manchen Stellen sehr trocken zu lesen ist.



Fazit

World War Z ist ein sehr realistischer und beeindruckender Roman, der durch seine innovative Erzählweise und die verschiedenen Perspektiven heraussticht. Dennoch würde ich ihn vor allem Personen empfehlen, die sich für Technik und das Militär interessieren, da diesen Themen eine große Rolle zukommt. Wer mal etwas anderes ausprobieren möchte, der kann gerne mal in den Roman hineinschnuppern. Er ist auf jeden Fall etwas Besonderes!



 
Im Juni 2013 kam die Verfilmung mit Brad Pitt als Hauptdarsteller in die Kinos. Bald findet ihr auch die Filmrezension dazu hier auf meinem Blog! :)


Habt ihr das Buch schon gelesen? Was haltet ihr von Romanen, die in einem untypischen Schreibstil verfasst sind?


Bis bald,

Eure Anne

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