Sonntag, 22. September 2013

[Rezension] Der Name der Rose - Umberto Eco







Verlag: dtv (1986)
Preis: 9,90€
Taschenbuch
Seiten: 688
ISBN: 978-3-423-10551-4








Inhalt

Der englische Franziskanermönch William von Baskerville und sein Gehilfe Adson von Melk sind auf einer prekären politischen Mission unterwegs. In der Benediktinerabtei in Apennin, Ligurien, geschehen verschiedene mysteriöse Morde und Todesunfälle, die geklärt werden möchten und stellen gerade für William, der lange für die heilige Inquisition tätig war, eine Herausfordernug dar. So macht er sich an die Arbeit, sammelt Beweise, stellt Theorien auf und entschlüsselt magische Zeichen. Aber sein Tun und sein Vordringen in diese dunkle Welt der Geheimnisse wird von dem blinden Seher Jorge von Burgos bewacht, denn dieser hütet auch die Geheimnisse des Klosters...


Eindrücke

Umberto Eco hat mit Der Name der Rose gezeigt, dass er ein talentierter und sehr tiefgründiger Schriftsteller ist, auch wenn man das Buch insgesamt als eine Art Kollage sehen kann, da viele Anspielungen auf andere Werke gemacht werden. So trägt der Protagonist den Nachnamen "von Baskerville", während der Novize, der ihm hilft, den Namen Adson trägt, was an "Watson" erinnert, dem Gehilfen von Sherlock Holmes. Im Buch finden sich noch viele mehr solcher Anspielungen und die Idee dahinter hat mir total gut gefallen, weil es immer eine Art Rätsel für den Leser war, auf was für ein literarisches Werk Eco nun anspielt.
Gleichzeitig aber war dies auch eine der Schwierigkeiten des Buches: es vereint eine sehr hohe Anzahl von verschiedenen Elementen und weist einen sehr anspruchsvollen Inhalt auf. Immer wieder kommen Passagen auf Latein vor und wessen Sprachkenntnisse hier ein wenig eingerostet sind oder nie vorhanden waren, der überspringt diese Stellen einfach oder schaut sie im Anhang nach. Beide Methoden nehmen meiner Meinung nach dem Buch einfach den Lesefluss und zum Teil auch leider den Spaß daran.

Das Sprachnivea im Allgemeinen ist auch sehr hoch und anspruchsvoll und beinhaltet viele Wörter aus dem religiösen Kontext. Dies wiederum fand ich sehr interessant, weil man unglaublich viel aus dem Buch mitnehmen konnte.
Am Anfang des Buches hatte ich relativ große Schwierigkeiten hinein zu finden, aber nach kurzer Zeit war das kein Problem mehr. Für das Lesen des Buches habe ich insgesamt recht viel Zeit gebraucht, was einerseits an der Menge des Stoffes lag, andererseits aber auch am Layout. Die Schrift war unglaublich klein und bis in jede Ecke der Seite gequetscht, sodass es mich richtig depressiv gemacht hat, dass ich nach fünf Minuten nur zwei Seiten geschafft habe.

Die Geschichte, die Der Name der Rose erzählt, hat mir sehr gut gefallen! Die Kriminalfälle sind sehr gut mit dem Geheimnis um die Bibliothek verwoben und spannend aufbereitet. Adson, der Erzähler, schweift manchmal in philosophische Diskussionen ab und entfernt sich von dem eigentlich erzählten, was ich als sehr abwechslungsreich empfand, manchmal aber dennoch anstrengend war, vor allem, als ich in der eigentlichen Geschichte voran kommen wollte.
Der Clou und die Auflösung des Rätsels ist aber sehr intelligent und ausgeklügelt, was wirklich toll zu lesen ist!


Die Protagonisten, William und Adson, waren mir beide sympathisch. Bei William mochte ich seine Besonnenheit und dass er oft kritisch mit Dingen umgegangen ist, die andere für selbstverständlich nahmen. Mit Adson kann man sich leicht identifizieren, vor allem, wenn man noch Student oder Schüler ist, weil er derjenige ist, der lernt und versucht das Gelernte umzusetzen.


Fazit 

Der Name der Rose ist ein sehr anspruchsvolles Buch, das viele Anspielungen mit sich bringt. Auch ist es voll von verschiedenen Themen, die in ausschweifenden Passagen besprochen werden. Die Religion und die lateinische Sprache nehmen eine besondere Rolle ein, was sich aus dem Handlungshintergrund ergibt, der auch den Leser sehr fordert, vor allem, wenn man sich hier nicht so auskennt oder eben keine Kenntnisse des Lateinischen besitzt. 
Weil das Werk leider doch relativ anstrengend ist zu lesen und man viele Passagen und Anspielungen nur versteht, wenn man wirklich in der großen Anzahl an Themen bewandert ist, bewerte ich es mit vier Schwalben.




Was haltet ihr von Büchern, die zu dicht mit angesprochenen Themen geschmückt sind?



Bis bald,

Eure Anne

1 Kommentar:

  1. Dein Fazit kann ich voll und ganz teilen! Ecos (populärwissenschaftliche) Sachbücher sind zwar ebenfalls anspruchsvoll, aber haben oft kürzere Kapitel und oft auch Illustrationen... :-)

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