Freitag, 13. September 2013

[Rezension] Der Pate - Mario Puzo


Buchdeckel „Der Pate“
Bildursprung




Verlag: Rowohlt (2001)
Preis: 9,99€
Taschenbuch
Seiten: 640
ISBN: 978-3-499-23110-0









Inhalt

Vito Corleone ist noch sehr jung als er aus Sizilien flüchtet und in die USA kommt. Seine Intelligenz und Gutmütigkeit bringen ihn dazu sich für die Menschen in seiner Umgebung einzusetzen, was ihn paradoxerweise nach einiger Zeit zum Don eines großen Mafia-Clans macht.
Seine Frau schenkt ihm eine Tochter und drei Söhne, die er nach und nach in die Geschäfte einweiht und die sich, bis auf Michael, im Familienunternehmen wohl fühlen.
Alles läuft seinen Gang, doch dann wird der Don angeschossen und die fünf Mafia-Clans New Yorks befinden sich im Krieg...



Eindrücke

Die Eindrücke, die Der Pate hinterlässt zu beschreiben, ist eine wirklich schwierige Aufgabe... Nicht, weil mir das Buch nicht gefallen hat oder weil ich mir unsicher bin, wie ich es bewerten soll, sondern weil dieses Epos mich derart beeindruckt hat, dass ich gar nicht weiß, wie ich das ausdrücken soll.
Mario Puzo ist ein wahrer Könner was die Darbietung dieser umfangreichen Erzählung angeht. Was mir sehr gut gefallen hat, war der subtile Umgang mit den Erzählperspektiven! Die Ereignisse werden aus verschiedenen Blickpunkten erzählt und manchmal erlebt man nur von außen was passiert, manchmal werden Gedanken beschrieben und Meinungen präsentiert. Die Übergänge zwischen den einzelnen Perspektiven sind aber so fließend, dass ich mich einfach vom Schreibstil mitnehmen lassen und viele Eindrücke sammeln konnte.

Auch die Geschichte an sich ist unglaublich faszinierend: Ein armer sizilianischer Junge, der in die USA auswandert, sich da erstmal irgendwie durchschlägt und schließlich zum Don wird. Vito Corleone ist ein sehr intelligenter, zurückhaltender und faszinierender Charakter, der sehr bedacht und berechnend vorgeht. Allein sein Handeln und der Umgang mit anderen Menschen hat mir großen Respekt eingeflößt!

Auch die anderen Charaktere sind sehr differenziert: Sunny, der hitzköpfige älteste Sohn, der vor allem Profit und Frauen im Kopf hat manchmal etwas übereilt handelt. Michael, der smarte und stille jüngere Bruder, der sich vom Familienunternehmen mehr distanzieren möchte, im Krieg kämpft und irgendwie seinen eigenen Weg geht, aber dann doch bei der Familie endet. Schließlich gibt es noch Fredo, der jüngste, der immer sehr kränklich war und von schwierigen Operationen immer fern gehalten wird. 
Kay, die Freundin und spätere Frau von Michael, fand ich hier sehr sympathisch, weil sie flexibel und anpassungsfähig war und ihren Mann in jeder Hinsicht unterstützt hat! Für eine Amerikanerin ist ihr Verhalten zwar leider etwas unrealistisch, aber im Gegensatz zur Film-Kay mochte ich sie einfach.

Die Ereignisse und Zusammenhänge sind von Puzo sehr gut und intelligent ausgearbeitet, wovor ich auf jeden Fall größten Respekt habe! Es macht einfach Spaß, sich in der Welt der Gangster herumzutreiben und zu sehen, wie viel die Geschäftswelt eigentlich abverlangt und dass schlussendlich jeder doch nur ein Mensch ist. So wie die Familie für ihren Wohlstand kämpft und mit welchem Geschick der Don in Verhandlungen umgeht, welche Besonnenheit und Vernunft er an den Tag legt, fand ich sehr faszinierend durchdacht und beschrieben!



Fazit

Der Pate ist ein Buch, das wirklich jeder gelesen haben sollte! Nur wenige Bücher sind gleichzeitig so lehrreich, unterhaltsam und spannend wie dieses und ich kann es jedem empfehlen!
Volle Schwalbenanzahl für ein grandioses Buch!




Wie steht ihr zu derartigen Gangsterromanen?
Würdet ihr euch über eine Rezension zum Film freuen?


Bis bald,

Eure Anne

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