Sonntag, 16. Juni 2013

[Rezension] Das Dschungelbuch - Rudyard Kipling







Verlag: Fischer Klassik (2008, original 1897)
Preis: 6,50€
Taschenbuch
Seiten: 192
ISBN: 978-3-596-90123-4









Inhalt

Das Dschungelbuch von Rudyard Kipling beinhaltet nicht nur die Geschichte um Mogli, Balu und Baghira, sondern auch andere Tiergeschichten: Die weiße Robbe, Rikki-Tikki-Tavi, Tumai von den Elefanten, Die Diener Ihrer Majestät.

Die berühmteste Erzählung Kiplings handelt von dem Jungen Mogli, der von im Dschungel von Wölfen aufgezogen wird, nachdem diese ihn vor Shirkahn gerettet haben. Nachdem der Bär Balu und der Panther Baghira für den Jungen vor der Ratsversammlung gesprochen haben, wird er in das Rudel aufgenommen und wächst nun mit seinen Wolfsbrüdern und -eltern auf.
Die Jahre vergehen, in denen Balu und Baghira sich um den Unterricht des Jungen kümmern und ihm die verschiedenen Sprachen der Dschungeltiere, sowie die unterschiedlichsten und nützlichen Überlebensstrategien beibringen.Mogli erlebt viele Abenteuer, wobei er seine Freunde Balu und Baghira immer an seiner Seite weiß. Allerdings können Sie ihm doch nicht immer helfen: beim Kampf mit Shirkahn, dem er sich bald stellen muss.

In Die weiße Robbe geht es um, wie der Titel schon sagt, eine weiße Robbe, die ihre Artgenossen an einen sicheren Ort führen möchte, diese aber zuerst noch davon überzeugen muss, ihr zu folgen.

Rikki-Tikki-Tavi erzählt die Geschichte des Mungos, der den Garten einer Familie von Kobraschlangen befreit und dafür sehr hochgelobt wird.

Tumai von den Elefanten handelt von Tumai, der als einziger Mensch beim Tanz der Elefanten dabei sein darf.

Und zuletzt Die Diener Ihrer Majestät beschreibt die Probleme, Gefühle und Gedanken von Tieren, die am Krieg beteiligt sind.



Eindrücke

Man kennt ja die Geschichte um Mogli und seine Freunde dem witzigen Bären und dem furchteinflößenden, aber liebevollen Panther. Dennoch hat es mich überrascht, dass Disney die eigentliche Geschichte von Kipling doch etwas abgeändert, sie kinderfreundlicher und voll mit Stereotypen gesprickt hat.
Bei Kipling zum Beispiel stellen sich Kaa und ein Geier auf Moglis Seite und helfen ihm, sich aus den Fängen der Affen zu befreien, die, weil sie auf den Bäumen leben, anders und äußerst merkwürdig sind und von den Dschungelbewohnern so gut es geht vermieden werden.

Von allen Geschichten hat mir am besten Rikki-Tikki-Tavi gefallen, in dem es um einen Mungo geht, der den Garten einer Familie von den Schlangen befreit und dafür sehr hochgelobt wird. Hier hat es Kipling geschafft, die Geschichte mit sehr viel Witz zu erzählen und mich zu amüsieren. Vor allem Rikki-Tikki, der Mungo und die Hauptfigur ist total witzig und scheint ein bisschen hyperaktiv. Er ist total liebenswert und ihm liegt viel an der Familie, deren Garten er von diesen Kobras befreit.
Die Diener Ihrer Majestät hat mir auch sehr gut gefallen, weil die Perspektive der Kriegstiere an Soldaten erinnert hat und ich das eine interessante Idee fand.

Insgesamt kann man in jeder Geschichte eine Botschaft erkennen, allerdings finde ich es schwer zu sagen, ob Kipling diese Botschaft intendiert hat. Das hat mir für eine Tiergeschichte sehr gut gefallen, weil diese geradezu davor ertrinken irgendwelche Botschaften zu vermitteln und laufen auch oft Gefahr viel zu viel in die Geschichte zu packen, sodass diese überinterpretiert werden können. Aber so ist es bei Kipling nicht! Einige der Geschichten wirken wie Parabeln, deren (tierische) Protagonisten auch durch menschliche hätten ausgetauscht werden können. So verleiht es der Erzählung ein bestimmtes Ambiente, das auf gewisse Weise beeindruckender ist, als wenn es Menschen wären, die miteinander reden oder die irgendwie handeln würden.

An der ein oder anderen Stelle wirkt Kiplings Schreibstil etwas trocken und ist langwierig zu lesen, was etwas schade ist, weil die Verwirklichung der verschiedenen Ideen sehr gut gelungen ist!



Fazit

Eine tolle Geschichte, die man auf jeden Fall gelesen haben sollte!




Bis bald,

Eure Anne

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