Donnerstag, 20. Juni 2013

[Rezension] Das Herz der Finsternis - Joseph Conrad








Verlag: eBook.de Edition
Preis: 0,00€
E-Book
Seiten: 107








Inhalt

Der Seemann Marlow erzählt seinen vier Freunden von seinen Erlebnissen auf dem afrikanischen Kontinent.
Schon immer hatte er eine Sehnsucht nach der Entdeckung neuer Orte, die zuvor noch niemand betreten hat. Ihm gelingt es eine Stelle als Flusskapitän auf einem Fluss in Afrika zu erlangen. An Stromschnellen übernimmt er ein Schiff, das auf Grund gelaufen und leckgeschlagen war. Hier benötigt er drei Monate für die Reparatur des Schiffes und wird dabei mit Unerwartetem konfrontiert: Regeln, die die weißen Männer der einheimischen Bevölkerung auferlegen, die diese aber nicht verstehen können.
Immer wieder wird von einem Kurtz erzählt, ein sehr erfolgreicher Agent, der sich schon seit langer Zeit nicht mehr gemeldet hat. Zusammen mit einem Team begibt sich Marlow auf die Suche nach Kurtz. Nach zwei Monaten gelangt das Schiff immer weiter in die Dunkelheit des Dschungels...


Eindrücke

Die Erzählung hat mir unglaublich gut gefallen! Sie war spannend, es ist viel passiert und die Eindrücke wurden sehr gut vermittelt. Vor allem die Sprache hat mich beeindruckt! Mit seiner bildreichen Wortwahl und den vielen Adjektiven hat es Conrad geschafft, ein wirklich imposantes Leseerlebnis zu schaffen!
Das Faszinierende an der Geschichte ist aber auch das Fremde und Unerwartete, das sich wiederspiegelt.

Themen sind der Kolonialismus und das Auftreffen von Kulturen. Marlow empfindet die afrikanischen Bewohner als sehr befremdlich und kann ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen. Er spricht weder ihre Sprache noch hat er sich intensiver mit ihnen auseinander gesetzt. Die Beschreibung des Fremden gelingt Conrad hier sehr gut und auch für den Leser bleibt der Kontinent in seiner Natur und was seine Bewohner angeht unerreichbar. Es findet keine Durchdringung und auch kein solcher Versuch statt, was einerseits schade ist, andererseits aber der Zeit und den damaligen Umgangsformen entspricht.
Gerade durch das Unverständnis und das autoritäre Auftreten der Europäer, konnte der Kolonialismus erfolgreich sein, so versteht man es zumindest dem Buch nach.

Marlow als Charakter wirkte auf mich sehr praktisch und nicht sonderlich interessiert an anderen Kulturen. Auch wenn er die "weißen Flecke auf der Karte" erkunden wollte, die, als er noch ein Junge war, noch nicht erschlossen waren, so wirkt er sehr uninteressiert und nur von der Andersartigkeit beeindruckt. Nichts weckt sein Interesse oder schürt seine Neugier. Schlussendlich ist er sehr einfach gestrickt.
Für die Intention des Buches, das Fremde und Unbekannte darzustellen, ist er aber der perfekte Charakter!

Der Charakter hat die Geschichte aber nicht sonderlich schlecht gemacht. Conrad vermittelt durch die Rahmenhandlung, das Gefühl des Zuhörers und man fühlt sich einfach mitgenommen und bekommt ein spannende und durch das Fremde faszinierende Geschichte geliefert.


Fazit

Die bildliche Sprache und die überhaupt die Bilder, die Conrad bei mir erzeugt hat, haben mich sehr beeindruckt und ich kann dieses Buch einfach jedem empfehlen, der sehr gerne Bilder vor Augen hat, während er liest und der gerne in fremde Welten eintaucht!



Mögt ihr solche Erfahrungsberichte oder Rahmenhandlungen?

Habt noch einen ereignisreichen Abend!


Bis bald,

Eure Anne

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen